Sind Investmentanlagen nur etwas für Millionäre?

Investmentanlagen sind sinnvoll, wenn Sie sich langfristig Kapital aufbauen wollen. Dies können Sie zum Beispiel als Altersvorsorge nutzen.

Entgegen mancher Vorurteile, kann es durchaus sinnvoll sein, auch schon mit kleinen Beträgen zu investieren und auch als „Otto-Normal-Verbraucher“ sein Vermögen zu vermehren.

Welche Arten von Anlageformen gibt es?

Am häufigsten genutzt werden die verzinslichen Anlageformen, dazu zählen zum Beispiel Tagesgeld, Festgeld und das Sparbuch. Sie erfreuen sich auf Grund der hohen Sicherheit einer großen Beliebtheit.

Weniger Sicherheit, dafür eine größere Rendite geben Ihnen längerfristige Anlageformen. Wenn Sie also zehn Jahre oder länger anlegen wollen, sind Aktien oder Anleihen eine weitere Option auf dem Anlagenmarkt.

Die drei Kriterien, die jede Investmentanlage haben sollte: Sicherheit, Liquidität und Rentabilität

Natürlich kann keine Anlage alle Kriterien voll erfüllen: Eine Investmentanlage mit einer hohen Sicherheit hat eine geringere Rentabilität und anders herum. Hier hilft eine breite Streuung der sogenannten Anlageklassen, denn dies bietet ein besseres Verhältnis von Sicherheit und Rendite.

Anlageklassen sind zum Beispiel:

Aktienfonds

Wenn Sie eine Aktie kaufen, erwerben Sie einen kleinen Teil eines Aktienunternehmens. Steigt der Wert des Unternehmens, steigt auch der Wert Ihres kleinen Teilstückes. Wenn Sie keine Lust haben, alle Aktien selbst auszusuchen, investieren Sie in einen sogenannten Aktienfond. Hier sind viele Aktien zusammengefasst in einem Aktienportfolio. Jedes Portfolio kann hier, je nach Wunsch, eine bestimmte Sparte abdecken: Aktien von Unternehmen aus einer bestimmten Branche, Aktien von nachhaltigen Unternehmen oder nur Aktien von Unternehmen aus Deutschland. Das Zusammenstellen dieser Aktienfonds übernimmt ein Fondmanager für Sie, wenn Sie es sich selber nicht zutrauen.

Rentenfonds

Rentenfonds haben nichts mit der gesetzlichen Rente zu tun. Das Wort „Rente“ kommt daher, dass regelmäßige Zinsauszahlungen stattfinden. Diese Form der Anleihe „verdient“ Geld damit, einer dritten Partei gegen Zins Geld zu leihen. Rentenfonds fassen diese Anleihen zusammen.
Ein Rentenfonds kann Ihnen keine feste Rendite versprechen, denn die Zinsentwicklung ist direkt von der Marktentwicklung abhängig.

Offene Immobilienfonds

Um eine Immobilie in einer attraktiven Region zu erwerben, fehlt häufig das nötige Kleingeld. Hier greifen Anleger also auf die sogenannten offenen Immobilienfonds zurück, schließen sich mit anderen Anlegern zusammen und lassen das Ganze professionell managen. Sie erleben sicherlich selbst, wie sich Immobilienmärkte aktuell entwickeln und genau hier liegen Chancen und Risiken dieser Anlage: Sie sind abhängig vom Markt. Offene Immobilienfonds streuen ihr Investment allerdings sehr breit, was die Abhängigkeit von bestimmten Branchen, Ländern und Unternehmen verringert.

Mischfonds & Multi-Asset-Fonds

Mischfonds, sind Fonds welche in Aktien UND Anleihen investieren. Der Vorteil hierbei ist, dass Ihre Risiken auf zwei Anlageklassen verteilt werden. Läuft es auf den Aktienmärkten also mal nicht so gut, gleichen ihre Anleihen diese Phase aus: Erfahrungsgemäß entwickeln sich diese beiden Märkte nämliche meist konträr zueinander.

Beim Multi-Asset-Fonds kommen zu den beiden oben genannten Fonds noch weitere dazu, welches das Risiko noch mal breiter streut, da sich die verschiedenen Fonds noch besser an aktuelle Marktsituationen anpassen lassen. Solche Fonds sind zum Beispiel Immobilien, ETFs und Rohstoffe auf die sich ihr Investment flexibel verteilen lässt.

Unser Fazit:

Investmentanlagen können schon mit kleinen Beträgen getätigt werden. Fangen Sie klein an, aber fangen Sie an! Geld unter dem Kopfkissen zu haben bringt Sie nicht weiter.

Risiko streuen ist die Devise! Investieren Sie nicht nur in eine Anlageform und streuen Sie das Risiko mit Hilfe von Fonds. Corona oder die Blockade des Suez-Kanals haben sehr gut aufgezeigt, wie schnell und unvermittelt scheinbar stabile Märkte einbrechen können.

Lassen Sie sich von jemandem mit Erfahrung beraten. Auch wenn Sie mit kleinen Beträgen starten, werden Sie sich ärgern, wenn Sie diese in den Sand setzen. Investmentanlagen sind der falsche Ort für Lehrgeld! Geben Sie diese Aufgabe also an jemanden, dem Sie vertrauen, der unabhängig ist und Sie ehrlich berät!

Über den Autor:

Sebastian Alicke ist Geschäftsführer der AKA GmbH. Als studierter Betriebswirtschaftler ist er unser Spezialist für Vorsorge und Finanzen.